
Hochzeitstipps von der Fotografin
Neulich wurde mir von einem Brautpaar die Frage gestellt ob ich während der Trauung in der Kirche blitze und wie ich das denn genau mache mit dem Fotografieren.
Kirche und Standesamt sind die Orte mit dem höchsten emotionalen Stellenwert für das Brautpaar und lichttechnisch gesehen eine der grössten Herausforderung für einen Fotografen. Jeder, der schon mal versucht hat in einer Kirche Menschen zu fotografieren, kennt die damit verbundenen Probleme. Gerne vertiefe ich dieses Thema in diesem Blogeintrag.
Zwar darf man in den meisten Kirchen heutzutage blitzen. Das heisst jedoch noch lange nicht, dass man dies auch exzessiv tun sollte. Zum einen stört das Blitzen die Zeremonie, andererseits zerschiesst der Blitz schnell die feierliche Lichtatmosphäre auf den Bildern. Deshalb benutze ich lichtstarke Objektive und eine Kamera, welche sehr hohe ISO- Werte zulässt ohne zu grosses Rauschen zu erzeugen. Das Verwenden eines Statives kann die Verschlusszeit weiter erhöhen, steht aber einem schnellen Perspektivwechsel im Wege.
Wenn es mir möglich ist, dann mache ich im Vorfeld einige Probeaufnahmen um die optimalen Einstellungen zu finden. Bei den Probeaufnahmen lege ich ein paar Standorte fest, von denen ich das Hochzeitspaar fotografieren werde. Zwischen diesen werde ich mich während der Trauung hin und her bewegen.
Im Vorhinein spreche ich mit den Paar ab, wie sie in die Kirche oder in die Zeremonie “einziehen” werden und wo ich fotografiere. Entscheidet sich das Paar gemeinsam einzulaufen, werde ich nicht irgendwo in dritter Reihe warten. In geduckter Haltung, bin ich vor den Beiden und nehme auf, wie sie die Gäste anstrahlen. Auch die stehenden, applaudieren Gäste ergeben schöne und emotionale Bilder. Diese Momente müssten aufgenommen werden, denn sie sind mit die Wichtigsten einer Hochzeit. Meine Aufgabe ist es, in kürzester Zeit die geeignetsten Orte zum Fotografieren zu finden.
Es gibt nichts Schlimmeres als einen Fotografen, der pausenlos abdrückt. Die Hochzeit ist nicht meine Show, an der ich als Starfotografin herum turne und allen zeige, wie gut ich fotografieren kann. Im Gegenteil: Vielmehr habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, mich der allgemeinen Stimmung anzupassen und zu spüren, wie viel Bewegung und Auslösungen für die optimalsten Hochzeitsfotos angebracht sind. Ich werde mich nicht verstecken aber auch vermeiden, unnötig aufzufallen. Das ist manchmal ein Drahtseilakt und das richtige Fingerspitzengefühl unterscheidet den Profi vom Laien.
Tipp für Hochzeitsfotografie Einsteiger
Immer dann wenn Leute klatschen, gesungen oder Musik gespielt wird, bietet es sich an, die Position zu wechseln bzw. “durchs Bild zu huschen”. Natürlich nicht nur dann, aber das ist ein Moment, bei dem die meisten Leute mit etwas Anderem beschäftigt sind.
Den Blitz setze ich in Kirchen nur dann ein, wenn die Kirche lichttechnisch gar nichts hergibt. Als Stilmittel finde ich den Blitz eher kritisch, aber wenn es die Begebenheiten nicht anders zulassen, kann ich auch damit umgehen. Wenn die Decke der Kirche nicht allzu weit weg (oder zu dunkel) ist, versuche ich den Blitz auf die Decke auszurichten. Lieber mit voller Leistung an die Decke blitzen und Batterien wechseln als Menschen direkt anzublitzen.
Egal ob Sie Hochzeitsfotos durch mich oder einen anderen Fotografen machen lassen, wichtig ist dass Sie einen Profi engagieren. Ein professioneller Hochzeitsfotograf ist erfahren, routiniert und ist stets auf Überraschungen vorbereitet.
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